ProdukteProjekteAnwendungenUnternehmen

Linda Jasmin Mayer l Lightways

Linda Jasmin Mayer hat für ewoLAB in Refshaleøen in Kopenha­gen eine Lichtin­stal­la­tion entwickelt, die sich zurück­hal­tend in die Umgebung einfügt.

On/Off – Nachdenken über Licht

Eine Leuchte am Wegesrand geht aus, das Licht wird auf ein Objekt oder ein Gebäude gerich­tet. Einige Male ist das beleuch­tete Objekt im Blickfeld des Passan­ten, einige Male nicht. Manche bleiben überrascht stehen, manche gehen einfach weiter, einige drehen sich um, sind irritiert, ist die Leuchte kaputt? Jemand hat sich sogar gefragt ob es spukt.

Linda Jasmin Mayer hat für ewoLAB 2015 in Refshaleøen in Kopenha­gen eine Lichtin­stal­la­tion entwickelt, die sich zurück­hal­tend in die Umgebung einfügt. Sie arbeitet mit der Beleuch­tung des Wegs von und zur Schiffs­an­le­ge­stelle. Das Areal der ehemali­gen Schiffs­werft ist rau, alte Fabrik­hal­len, Werksge­bäude, Häuser, zum Teil ungenutzt, zum Teil belebt von den Kreati­ven vor Ort. Der künstle­ri­sche Eingriff ist subtil und nicht für alle offensicht­lich. Das gibt Anlass zu Fragen: Wie aufmerk­sam gehen wir unseren Weg? Wie weit lassen wir uns „ablenken“? Wie hoch oder niedrig ist unsere Aufmerk­sam­keits­schwelle? Wer innehält und um sich schaut, merkt schnell, dass hier eingegrif­fen wurde in die gewohnte Beleuch­tung des Wegs.

Die Künstle­rin arbeitet mit der An- und Abwesen­heit von Licht. Neue Techno­lo­gien erlauben heute, dass Leuchten nur in Betrieb sind, wenn sie gebraucht werden, also etwa wenn Autos oder Passan­ten vorbei­kom­men. Hier ist es umgekehrt: Ein Sensor, der auf Bewegung reagiert, schaltet die Leuchte kurzzei­tig aus.

none provided

© ewo

Licht fällt auf unscheinbare Objekte.

none provided

© ewo

Lichtinstallation „Lightways“ von Linda Jasmin Mayer

Zur zeitge­nös­si­schen Kunst gehört die Frage, was denn Kunst ist und was nicht. Welche Signale muss Kunst aussen­den, um als solche erkannt zu werden?

Linda Jasmin Mayer

Linda Jasmin Mayer bewegt sich mit ihrer Arbeit „Lightways“ gekonnt entlang einer Grenze. Sie lässt zu, dass ihr Werk auch unerkannt bleibt. Die Künstle­rin lenkt mit Licht unsere Aufmerk­sam­keit auf Objekte der Vergan­gen­heit, die sich am Areal befinden. Betrach­tet man die Instal­la­tion aus der Distanz stellt sich das Gefühl ein, auf ein Bühnen­bild zu blicken. Dabei ist die Choreo­gra­phie jeder Szene ein wenig anders. Entstan­den ist eine spiele­risch, ephemere Licht-Inszenie­rung in einem Umfeld vergan­ge­ner techni­scher Größe.

Die Instal­la­tion wurde mit LED-Strahlern von ewo (Modelle P160 und P200) umgesetzt. Die verschie­de­nen Abstrahl­cha­rak­te­ris­ti­ken der Linsen­op­ti­ken (eng- und weitge­bün­delt) ermögli­chen ein unterschied­li­ches Heraus­he­ben der Objekte. Als Lichtfar­ben wurden warmweiß (3.000 K) und kaltweiß (6.000 K) eingesetzt; bei der Beleuch­tung eines Masten variiert die Lichtfarbe zwischen diesen beiden Werten.

none provided

© ewo

Refshaleøen, Kopenhagen

none provided

© ewo

Die Äste eines Baumes wurden mithilfe von Licht in Szene gesetzt.

Die Leuchten kommuni­zie­ren unterein­an­der über ein Funkra­dio­netz. Mittels Fernwar­tung können Funktio­nen definiert und modifi­ziert sowie die Anlage in Echtzeit überwacht werden. Die Interak­tion wird durch Bewegungs­sen­so­ren ausgelöst. ewo hat für das Projekt eine indivi­du­elle Software-Program­mie­rung vorgenom­men, ergänzt durch eine Szenen­pro­gram­mie­rung als Effekt­be­leuch­tung des Masten. Als zentrale Schnitt­stelle fungiert ein Gateway, das über GSM die Kommuni­ka­tion mit der Steuer­soft­ware herstellt.

Die Heraus­for­de­rung bestand auch darin, in die vorhan­dene Struktur mit möglichst kleinen Interven­tio­nen einzugrei­fen, dennoch eine nachhal­tige Wirkung zu erzielen. Alle Daten während der Laufzeit des Projekts werden aufgezeich­net und können entspre­chend ausgewer­tet werden.

Video: Lightways

none provided

Verwandte Projekte

none provided

Unibz+ewo l MAGIC

Im Sommer­se­mes­ter 2018 entwickelte ewo in Zusammen­ar­beit mit der Freien Univer­si­tät Bozen eine Reihe eindrucks­vol­ler Design­ideen.

none provided

noa* l The Transsensorial Gateway

ewo ging 2021 gemeinsam mit dem Architekturnetzwerk noa* dem Verhält­nis zwischen Ton, Licht, Bewegung und Menschen nach.

none provided

Brecht Heytens l Functions

ewo lud in Partner­schaft mit dem Museion Bozen zum ewoLAB 2017 den jungen, belgischen Künstler Brecht Heytens zu einer Künstler­re­si­denz ein.

none provided

ECAL – University of Art and Design Lausanne

Studen­t:innen des Master­kur­ses Produkt­de­sign der ECAL/Univer­sity of Art and Design Lausanne entwickelten neue Ideen für die öffent­li­che Beleuch­tung.

none provided

Plasma Studio l Tagliente

Im Rahmen des ewoLAB entwickelte Plasma Studio Tagliente als fließenden Übergang zwischen vertikaler Maststruktur und horizontalen Elementen der Leuchte.

none provided

The Alphabet

Bei diesem Kunstprojekt hat Julien DeSmedt von JDS Architects versucht, herauszufinden, wie man ein Beleuchtungssystem an einen bestimmten Ort anpassen kann, ohne seine Formelemente zu verändern.

none provided

Climate Change Conference

Die dänische Regierung beauftragte den Entwurf eines nachhaltigen, CO2-neutralen Lichtsystems für das Bella Center Kopenhagen.

none provided

Goccia e Goccia

Bei dem Projekt „Goccia a Goccia" arbeitet Julian Koschwitz 2009 mit einer visuellen Referenz zum Thema Wasser.

none provided

Grenzfall

Claudio Fritz-Vietta hat für das ewoLAB die Installation „Grenzfall“ als Allegorie des christlichen Weihnachtsfestes geschaffen.